Pricing im E-Commerce

Der E-Commerce hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt – getrieben durch technologische Sprünge, unbeständige Marktdynamiken und sich schnell wandelnde Verbrauchererwartungen. Besonders der Trend zur Künstlichen Intelligenz prägt die Branche: Von der Personalisierung über den Kundenservice bis hin zur Preisgestaltung eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Margensteigerung und Kundenbindung. Gleichzeitig wächst der Druck auf Online-Händler: Der Markt wird transparenter, der Wettbewerb intensiver und der Preis wird zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal.

Handelswaren besonders unter Druck durch die aktuelle Dynamik im E-Commerce

Besonders im Vertrieb von Handelswaren – ob über Plattformen wie Amazon oder im eigenen Webshop – stehen viele mittelständische Händler unter erheblichem Druck: Produktangebote sind zunehmend austauschbar, Kunden vergleichen Preise in Sekunden und entscheiden auf Basis weniger Cent über Klick, Conversion oder Abbruch. Während Plattformen wie Amazon, Idealo oder Google Shopping Echtzeit-Vergleiche ermöglichen, stehen viele mittelständische Händler vor einem Dilemma: Wie bleibt man wettbewerbsfähig, ohne dauerhaft an der Marge zu zehren?

Wie ist der Status Quo bei E-Commerce Händlern?

Der Status quo zeigt ein klares Muster: Preisanpassungen erfolgen oft manuell, reaktiv und ohne System. Strategische Ansätze fehlen, Wettbewerbspreise oder Deckungsbeiträge fließen nicht ausreichend in die Kalkulation ein. Statt gezielter Steuerung dominieren Unsicherheiten – etwa darüber, wie stark Preise erhöht werden können, ohne Absatz zu verlieren. Hinzu kommen eine hohe Sortimentsbreite, fehlende Sortimentslogik und die Herausforderung, Bestandspositionen mit geringer Abverkaufsrate profitabel abzubauen, ohne in eine Rabattschleife zu geraten.

Warum Pricing im E-Commerce so herausfordernd ist

Der Preis ist im E-Commerce ein ständiger Balanceakt – zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Profitabilität und Kundenakzeptanz. Anders als im stationären Handel, wo Kaufentscheidungen oft emotionaler und weniger vergleichsgetrieben ablaufen, sind Online-Käufe in wenigen Sekunden durch vollständige Transparenz geprägt. Das führt zu spezifischen Herausforderungen, die viele mittelständische Händler belasten:

Die größten Herausforderungen im E-Commerce Pricing

  • Extremer Wettbewerbsdruck & Preistransparenz: Marktplätze und Vergleichsplattformen setzen Händler unter ständigen Preisanpassungsdruck
  • Margenverlust trotz Umsatzwachstum: Ohne strategisches Pricing bleibt der Gewinn hinter dem Potenzial zurück
  • Manuelle Prozesse & fehlende Systematik: Preissetzung erfolgt oft unsystematisch, fehleranfällig und nicht skalierbar
  • Datenlücken bei der Preisfindung: Wichtige Faktoren wie Wettbewerbspreise, Lagerreichweiten oder Zielmargen bleiben ungenutzt
  • Unsicherheit über Preiswirkungen: Fehlendes Verständnis für Preiselastizitäten führt zu Fehlentscheidungen und verpassten Chancen.

Um diese Herausforderungen systematisch zu meistern, braucht es mehr als reine Preisreaktion – es braucht ein strategisches Verständnis zentraler Pricing-Konzepte, die speziell im E-Commerce den Unterschied machen:

  • Dynamic Pricing passt Preise automatisiert an Echtzeitdaten wie Nachfrage, Wettbewerb und Lagerbestand an. Es ermöglicht E-Commerce-Händlern, wettbewerbsfähig zu bleiben und Margen gezielt zu steuern
  • Preiselastizität misst, wie stark sich die Nachfrage bei Preisänderungen verändert. Sie ist ein zentraler Steuerungsfaktor im E-Commerce, um gezielt Margen zu optimieren – unter Berücksichtigung von Saisonalität, Kannibalisierung und Wettbewerbsverhalten
  • Werttreiber wie Lebenszyklus, Lagerstatus oder Eigenmarkenstatus liefern die Grundlage für differenzierte Preislogiken. Sie helfen, interne Artikelmerkmale gezielt in die Preisstrategie zu integrieren
  • Psychologische Preisschwellen nutzen bekannte Preisgrenzen (z. B. 9,99 €), um Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen. Im E-Commerce steigern sie die Conversion, ohne die Preise real zu senken
  • Sortimentsrollen klassifizieren Produkte z. B. als Preistreiber oder Ertragsträger. Sie schaffen Transparenz über die Funktion einzelner Artikel und ermöglichen eine rollenspezifische Preissteuerung

Was Händler erreichen wollen

Händler im E-Commerce verfolgen vor allem drei zentrale Ziele: Sie wollen ihre Marge gezielt steigern, ohne Kunden zu verlieren, wettbewerbsfähig bleiben, ohne sich dauerhaft zu unterbieten, und Sortimente aktiv steuern, statt reaktiv zu rabattieren. Um das zu erreichen, braucht es eine strategische, datenbasierte Preislogik – nicht manuelle Einzelentscheidungen, sondern klare Regeln, die wirtschaftliche Ziele mit Marktmechaniken in Einklang bringen.

Pricing als Steuerungsinstrument

Ein strategisch aufgesetztes Pricing ist weit mehr als eine Reaktion auf Marktveränderungen – es ist ein zentrales Steuerungsinstrument für Profitabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Sortimentsdynamik. Wer Pricing gezielt einsetzt, gewinnt Transparenz über Sortimentslogik, Wettbewerb und Preiswirkungen, kann Margen optimieren, Abverkäufe steuern und gezielt in die Conversion eingreifen. Statt auf pauschale Rabatte oder spontane Preisanpassungen zu setzen, ermöglicht ein regelbasiertes, datengetriebenes Pricing die kontrollierte Umsetzung wirtschaftlicher Ziele – automatisiert, nachvollziehbar und skalierbar.

Von der Analyse zur Automatisierung – Ihre Pricing-Lösung aus einer Hand

Effektives E-Commerce Pricing braucht mehr als punktuelle Analysen oder manuelle Tools – es braucht eine integrierte Lösung, die Strategie, Daten und Technologie nahtlos verbindet. Wir bieten genau das: eine produktorientierte, vollwertige Single Source Solution, die von der Umsetzung eines marktbasierten Preismonitorings bis hin zum technologischen Tooling zur automatisierten Preissteuerung reicht. Wir kombinieren strategische Klarheit mit operativer Exzellenz – und schaffen so die Grundlage für ein Pricing, das wirkt: präzise, skalierbar und auf Ihre Ziele abgestimmt.

Die Price Engine

Wie die Price Engine funktioniert

Ausführung der einzelnen Schritte

1. Sortimentsstruktur & Werttreiber

Zunächst wird das Sortiment systematisch analysiert und in Sortimentsrollen eingeteilt – z. B. Fokusartikel, Servicesortiment, Randartikel oder Premiumsegmente. Ergänzend werden Werttreiber wie Lagerstatus, Eigenmarkenstatus oder Lebenszyklus berücksichtigt. Diese Differenzierung bildet das Fundament für maßgeschneiderte Preisstrategien.

2. Wettbewerbsdaten & Marktpositionierung

Mittels automatisiertem Preis-Crawling und WBW-Monitoring werden relevante Wettbewerbspreise erfasst, bereinigt und segmentiert. Die Engine wendet marktbezogene Preislogiken an – etwa Abstände zum Median, Top-3-Vergleiche oder Fallback-Logiken, wenn keine vergleichbaren Preise vorliegen. Preisschwellen und psychologische Preisstrukturen werden dabei ebenfalls berücksichtigt.

3. Regelbasierte Preisberechnung

Für jede Artikelgruppe wird ein dediziertes Preisregelwerk definiert: Mindestmargen, Preisabstände, Staffelpreise, Preisrundungen und Preisschwellen. Je nach Sortimentsrolle greift die passende Preismethodik – z. B. wettbewerbsorientiertes Pricing, Value-Pricing oder differenziertes Markup.

4. Simulation & Optimierung

Die Price Engine simuliert Preiseffekte auf Marge, Absatz und Wettbewerb – unter Einbezug von Preiselastizitäten, Mengeneffekten und Preispsychologie. So lassen sich wirtschaftliche Zielwirkungen vorab validieren und Preisentscheidungen absichern.

5. Go-Live & Integration

Preisempfehlungen werden automatisiert in Shop- oder ERP-Systeme übertragen – per API, Datei oder manuell. Über Dashboards mit Daily Updates behalten Händler jederzeit die Kontrolle über Preiswirkungen, Buybox-Performance und Sortimentsrotation.

Die Vorteile der Price Engine auf einen Blick

+ 3-8% höhere Marge durch differenzierte Kalkulationslogik
Höhere Geschwindigkeit bei Preisupdates dank durchgängiger Prozesskette
Gezielter Abverkauf dank preisgesteuerter Rotation
Weniger manuelle Pflege und Gehler in der Preisfindung
Klar dokumentierte Logiken – kein Ratespiel bei Preisentscheidungen
Skalierbar & anschlussfähig – Exel-Prototyp oder API-basiert

Erfahren Sie mehr über Ihre Pricing-Potenziale im E-Commerce

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen und für weitere Informationen zur Verfügung.

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